Im Focus - Einrichtungsblogger




Ich hätte gerne Eure Meinung hierzu! Wie seht Ihr das?

Wenn ich mich so in der Branche umschaue, gewinne ich immer mehr den Eindruck, das der Bereich Social Media zwar wahrgenommen - aber sich über einen eventuellen Nutzen nur wenig Gedanken gemacht wird. Außerdem scheuen viele auch den Einstieg, weil das macht ja auch Arbeit.

Haben die klassischen Printmedien ihren festen Platz in der Branchen-Weltanschauung, tun sich andere Kanäle da schwerer. Wohlgemerkt in der Wahrnehmung der Branche. Bei den Konsumenten sieht es da ganz anders aus. Es gibt deutschsprachige Einrichtungsblogs die eine wesentlich höhere Reichweite generieren als manches renommierte Fachjournal. Anna Wintour, die Herausgeberin der Vogue, kann da schon seit Jahren ein Lied von singen. Diverse Mode-Influencer machen ihr gehörig das Leben schwer. Einrichtungsblogger sind dagegen meistens nicht so schillernde Gestalten, und fliegen eher unter dem Radar der Branche.

Hier zeigt sich dann auch das Problem. Während Wohnmagazine, Möbelhersteller, Stoffverlage und die Wohnschaffenden in einer jahrelang erprobten Kausalität zusammen funktionieren, agieren die meisten Einrichtungsblogger weitgehend außerhalb dieser Struktur. So werden Trends geschaffen, die sich eben nicht an den Vorgaben der Branche orientieren. Auf diese Trends folgt dann natürlich auch der Bedarf. Dieser Bedarf wird dann folgerichtig auch da gedeckt, wo diese Trends herkommen - im Internet. Auf Plattformen wie Pinterest oder Instagram kann direkt aus den Postings raus bestellt werden. Das ist ein Millionenmarkt, der buchstäblich an unserer Branche vorbeirauscht. 

Wie lösen wir das Problem?

Machen wir doch die Blogger zu Influencern. Das ist ja nicht neu. Es wäre sicherlich für viele Hersteller und Händler nicht schwer, den einen oder anderen Blogger für sich zu gewinnen. Aus anderen Branchen gibt es dafür Beispiele genug. Trend sind dort im Moment Mikro-Influencer mit Followerzahlen im kleinen 5-stelligen Bereich. Davon gibt es in der Einrichtungsbranche jede Menge. 

Achtung Herausforderung!

Was ich jetzt schreibe, wird vielleicht manchem etwas sauer aufstoßen. Wenn ich in Branchen-Magazinen die Berichte über Hersteller lese und die Bilder sehe, habe ich oft den Impuls auf die Titelseite zu blicken, um zu prüfen ob das Heft nicht noch aus den 90ern stammt. Das hat leider nicht viel mit dem zu tun, wie die Welt 2021 aussieht. Auch das ein oder andere Einrichtungshaus präsentiert sich eher als Museum, als wie ein Shopping-Paradies. Hier existiert seit Jahren schon eine Kluft vom Fachhandel zu den Einrichtungsmagazinen wie z.B. Deco, Schöner Wohnen etc.. Der Abstand zu den Bloggern ist dagegen noch ungleich größer. 

Pinterest wird immer einflussreicher

Ich weis aus Gesprächen mit Kunden, das selbst äußerst betuchte Kundschaft neuerdings zu DIY (Do it yourself) Anhängern werden. Da werden bei Ebay Möbelklassiker erworben und nach den Inspirationen aus Blogs aufbereitet. Gerade bei Pinterest gibt es eine riesige Bewegung. Man beachte z.B. das Buch von Diane Keaton ' The House that Pinterest Built'. 

Fazit (erst einmal)

Ich möchte mit diesem Beitrag und auch folgenden die Sensibilität der Einrichtungsbranche, der 'Wohnschaffenden' wie ich sie ja gerne nenne, gegenüber der Bloggerszene steigern. Diese Sensibilität wird enorm wichtig sein, um in Zukunft digital erfolgreich zu sein. Ich würde gerne diesen Post dazu nutzen um in eine Diskussion einzusteigen, wie das genau aussehen könnte.

Ich bin gespannt auf Eure Meinung!

Euer wohnschaffender Kollege 

Christian Scheibner


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